Die Ende Mai letzten Jahres vorgestellte AdSense API ist jetzt endlich reif und kann ihren langzeitigen Teststatus verlassen. In der letzten Zeit haben wir von der API nichts gehört da sie nur einem sehr beschränkten Userkreis zugänglich war und für „einfache“ Webmaster weder gedacht noch zugänglich ist. Für User-Content-Portale könnte die API allerdings eine große neue Finanzierungsmethode werden.
Mit Hilfe der AdSense API können automatisch neue Accounts angelegt, verwaltet und natürlich auch genutzt werden. Webseiten auf denen User ihre eigenen Seiten gestalten oder hosten, können ihren Usern jetzt die Möglichkeit anbieten automatisch AdSense-Anzeigen auf der eigenen Webseite zu schalten. Dadurch verdient nicht nur das Portal, wie bisher üblich, sondern auch der User kann daran mit verdienen – und das ist der springende Punkt.
Bisher nehmen die User in der Web2.0-Welt gerne die unendlich scheinenden Ressourcen in Anspruch und posten, bloggen, gestalten oder laden fleißig Content hoch. Doch bisher haben die User selbst davon nicht viel gehabt, das große Geld geht – Web1.0-mäßig – an die großen Portale. Mit der AdSense API können die Einnahmen jetzt mit den Usern geteilt werden. Das mag anfangs schlecht für die Portale klingen, aber wenn der User an den Einnahmen mitverdient dann wird er auch exklusive Banner-Positionen mitten auf der eigenen Seite anbieten und somit auch dem Portal zu noch mehr Umsatz verhelfen.
Die Aufteilung der Umsätze kann von der API ebenfalls vorgenommen werden. Es besteht die freie Auswahl zwischen einer Umsatzbeteilung des Portals von 0-75%. Im besten Falle bekommt der User also die kompletten Umsätze und im schlechtesten Fall immerhin noch 1/4 des Umsatzes – was sich bei großen Portalen und beliebten User-Content-Seiten auch noch stark lohnt.
Wie man sich die Integration vorstellen kann hat man an der Adsense-Blogger-Integration gesehen, was wohl die letzte Testphase für die API war. Blogger geht mit gutem Beispiel voran und gibt seinen Usern 100% vom Umsatz. Interessant sind diese Banner natürlich auch noch für andere Google-Produkte wie beispielsweise YouTube. Wer gute Videos produziert bekommt viele Besucher und damit natürlich auch einige Banner-Klicks… Sobald Geld fließen kann wird automatisch die Qualität des Contents gesteigert.
Aber bei aller Vorfreude muss ich wohl doch 99,9% unserer Leser enttäuschen: Um die API einsetzen zu dürfen muss man mindestens 100.000 Besucher am Tag vorweisen, und das dürften wohl die wenigsten haben…