Googles Weg – 7. Der Masterplan – Teil 2
Heute beschäftigt sich Googles Weg mit den Anstrichen die derzeit auf dem Masterplan dick angekreuzt sein dürften und auf denen in den nächsten Monaten und Jahren der Fokus liegen wird. Dies dürften zur Zeit die Punkte Informationsbeschaffung, Office & Werbewelten.
Was nun wirklich auf Googles Prioritätenliste ganz oben steht kann ich euch auch nicht sagen, sondern nur meinen persönlichen Eindruck vermitteln. Ich denke dass diese 3 Punkte einfach die Grundlage für das Google der nächsten Jahre darstellen dürften, da er genau in das Motto passt „Informationen beschaffen, digitalisieren, organisieren und durchsuchbar machen“.
Allumfassende Informationsbeschaffung
Primäres Ziel ist natürlich auch heute noch die Informationsbeschaffung. Diese umfasst mittlerweile das komplette Internet und muss nun also auf weitere Medien und das alltägliche Leben ausgeweitet werden. Das digitalisieren von Büchern aus aller Welt ist dabei schon ein sehr wichtiger Schritt, denn in keinem anderen Medium sind mehr Informationen enthalten als in Büchern. Das durchsuchen von täglichen Zeitungen und Magazinen ist für die Google News ja auch schon lange kein Problem mehr.
Auch die automatische Erkennung von Bildern und Fotos wird in der nahen Zukunft eine sehr große Rolle spielen. Derzeit kauft sich Google Techniken dafür zusammen und lässt seine Benutzer per Image Labeler mithelfen. All diese Daten liefern dann wertvolle Informationen über den Inhalt des Bildes und dürfte die Bildsuche in der nächsten Zeit komplett revolutionieren.
Das nächste Ziel ist es jetzt das TV-Programm nach Informationen zu durchsuchen und dem Nutzer auf alle offenen Fragen antworten zu geben. So analysiert eine Software welches TV-Programm läuft, gleicht dies mit einer allumfassenden Datenbank ab und weiß sofort welcher Film und welche Szene gerade gezeigt wird. Passend dazu zeigt Google nun wo die komplette Einrichtung des Raumes gekauft werden kann, oder wie schnell das Auto in dem der Hauptdarsteller da gerade sitzt fahren kann und in welcher Ausstattung es wo verfügbar ist. Informationen über die Darsteller und den Film allgemein sind natürlich selbstverständlich.
Google Office
Im moment scheint der Masterplan ganz auf das Google Office ausgerichtet zu sein. Dies umfasst dann nicht nur die klassischen Dinge wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Terminverwaltung & co. sondern auch dass bereitstellen eines ganzen Bürodesktops. Diesen Schritt geht Google zur Zeit mit Google Apps for your Domain.
Ein Administrator wird hier kaum noch gebraucht, somit verwaltet sich das Büro praktisch von selbst. Ein neuer Benutzer ist in 10 Sekunden eingerichtet und hat sofort vollen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen, zur Zeit hat er ein eigenes eMail-Fach und eine eigene Terminverwaltung. In nächster Zeit wird dann auch noch eine eigene Startseite das Programm abrunden.
Wohin dieses Programm geht dürfte klar sein. Eine Integration von Spreadsheets und Writely dürfte nicht mehr weit entfernt sein und rundet das ganze dann ab. Doch bevor es soweit ist müssen diese beiden Programme noch stärker ausgebaut und mit mehr Funktionen erweitert werden – und genau dies tut Google zur Zeit.
Was jetzt natürlich noch fehlt sind die wirklich wichtigen Dinge die man im alltäglichen Büroleben so braucht. Eine Mitarbeiterverwaltung, Finanzverwaltung, Buchhaltung, Lagerverwaltung & co. sucht man im Google-Universum noch vergeblich, doch so etwas wird sicherlich ebenfalls schon auf der Liste stehen und vielleicht sogar schon in der Entwicklung sein.
Neue Werbewelten
Google will aus dem Kreis der Internetwerbung ausbrechen und seine Anzeigen auch in allen anderen Medien schalten, dies ist mittlerweile bekannt. Doch im Gegensatz zu den Konkurrenten will Google auch hier nur kontextbasierte Werbung bieten, so dass sie eine sehr viel höhere Erreichbarkeit hat und den Leser/Zuschauer nicht nervt sondern ihn auch wirklich anspricht.
Für Google bringt es höhere Umsätze, doch was springt für uns dabei heraus? So einiges. Denn wenn es wirklich erreicht werden kann, dass die Werbung kontextbasierter wird – und das überall – dann könnten z.B. im TV weniger Spots gezeigt werden. Denn weniger, aber dafür interessantere Spots bringen sehr viel mehr Geld als viele die einen vielleicht garnicht interessieren. Außerdem sind Werbeunterbrechungen dann für mehr als nur für das zur-Toilette-gehen zu gebrauchen, sie könnten eine Grundlage für die Einkaufsliste der nächsten Woche darstellen.
Doch bis das funktioniert muss Google noch sehr sehr viel mehr über seine Benutzer herausfinden. Wenn das Lieblingsgericht bekannt ist, dann könnte genau dafür geworben werden, oder zumindest für die Zutaten. Wenn der Zuschauer vor hat in nächster Zeit ein Auto zu kaufen, dann dürften massenweise Auto-Spots laufen, natürlich nur von den Autos die zur Interessensgruppe passen. Nur wird es für Google schwer von den Benutzern diese ganzen Angaben zu bekommen, keiner macht sich freiwillig zum gläsernen Menschen – also müssen diese Informationen auf anderen Wegen beschafft werden.
Diese anderen Wege sind dass kleckerweise zusammensammeln von Informationen über die verschiedensten Angebote. Durch die Nutzungsstatistiken aller Google-Dienste kann schon ein mehr als beachtliches Profil von jeder Person erstellt werden. Für eine grobe Vorauswahl an Werbung reicht es allemal aus.
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P.S. Der heutige und gestrige Teil waren so kurz, weil der Masterplan einfach unbekannt ist und von niemand vorhergesehen werden kann – und ich kann mir nicht unendlich viel aus den Fingern saugen .p
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Damit ist der Masterplan-Teil der Artikel-Serie abgeschlossen, und auch Googles Weg nähert sich dem Ende. Im morgigen Artikel wird es um die allgemeine heutige Darstellung Googles gehen, unter anderem wird die Marktposition, das Ansehen und die Wahrnehmung beleuchtet. Und im letzten Teil *schnüff* wird es dann einen kleinen Ausblick in die ferne Zukunft geben, sozusagen ein aktualisiertes GoogleZon und Google 2084 😉
Fortsetzung folgt…morgen
» Teil 1: Google verändert die Internetwelt
» Teil 2: Suche und Kommunikation
» Teil 3: Hosting, Werbung & Webmaster
» Teil 4: APIs, Helferlein & Software
» Teil 5: Auslaufmodelle
» Teil 6. Der Masterplan – Teil 1
» Teil 8: Was ist Google?
» Teil 9: The Internet is not enough
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