Der Google Reader hat sich ein neues Kleid zugelegt und präsentiert sich seit einigen Stunden in einem kompletten neuem Outfit. Dabei wurde so ziemlich jedes Konzept dass in der letzten Zeit eingeführt und benutzt wurde über Bord geworfen. Nebenher trägt der Reader jetzt den Titel „Your Inbox for the Web“ – und dem wird er auch wirklich gerecht.
Beim ersten Aufruf des Readers wird man – wie bei großen Updates gewohnt – darauf hingewiesen dass sich etwas getan hat. Außer dem Link „Lass es mich ausprobieren“ gibt es aber keine Option um das alte Layout zu behalten.
Neues Design
Hat man sich dann für das ausprobieren des neuen Readers entschieden wird man von einer Seite begrüßt, die auf den ersten Blick garnicht wie ein Feedreader aussieht – und genau das soll auch der Sinn der Sache sein. Der Google Reader ist kein einfacher Feedreader mehr, sondern das Tor zum Internet – es würde mich nicht wundern wenn hier in Zukunft weitere Informationen zusammenlaufen.
Auf der Startseite werden die neuesten Artikel aller Feeds dargestellt und weiter oben noch einmal aufgelistet was in der letzten Zeit so favorisiert wurde. So hat man immer die News und die bevorzugten Artikel sofort auf einen Blick. Daneben gibt es dann noch eine kleine Hilfe mit den Keyboard-Shortcuts – was die Navigation stark erleichern kann.
Das grundlegenste Design – links die Feeds und rechts die Artikel – wurde beibehalten, aber ansonsten erinnert nicht mehr viel an die alte Software. Alle Feeds sind jetzt, nach den dazugehörigen Labels sortiert, in einer Liste aufgeführt. Darüber befindet sich ein Link zur Startseite, zum lesen aller Artikel, ein Link zu den favorisierten Beiträgen und natürlich auch einer zu den geteilten Feeds.
Auf der rechten Seite des Bildschirms hat man dann die Qual der Wahl, soll der Feed als einfache Liste oder als Komplett-Vorschau dargestellt werden? Dies bleibt dem User jetzt selbst überlassen. Ich denke für den schnellen Überblick ist die Liste auf jeden Fall vorzuziehen – mit einem Klick auf einen Listenpunkt öffnet sich dann auch gleich die Vorschau auf den Artikel.
In der Artikel-Vorschau gibt es dann die Optionen zum favorisieren dieses Artikels, dem teilen dieses Artikels, dem mailen (3x dürft ihr raten welcher Mail-Provider hier genutzt wird), dann ein Button zum „als gelesen markieren“ und natürlich auch noch eine Option um die Tags nur für diesen Artikel zu editieren.
Neue Einstellungsmöglichkeiten
Bei den Einstellungen kam der Punkt Goodies neu hinzu, hinter dem sich einige nützliche Links verstecken die die Benutzung des Readers vereinfachen und sogar förderlich für die Navigation im Web sein können.
Der Next-Button
Für die Bookmarks gibt es jetzt einen „Next“-Button der einen durch die ganzen täglich angesurften Seiten navigiert. Aus der Reader-Liste wird eine Liste mit den dazugehörigen Webseiten erstellt, und der Nutzer dann durch diese Seiten geleitet. Hat man eine Seite fertig gelesen, reicht ein Klick auf „Next“ und es geht auf die nächste News-Seite. Eine sehr praktische Erweiterung und Super Idee – auch wenn ich es nicht nutzen werde.
Der Subscribe-Button
Außerdem gibt es für die Bookmarks auch noch einen „Subscribe“-Button, der den Feed sofort in den Reader packt. Insofern die aktuellen Webseite einen Feed besitzt, wird dieser sofort in den Reader eingefügt und angezeigt. Damit entfällt das teilweise lästige Suchen nach der Feed-URL einiger größerer News-Seiten. Sehr gute Idee.
Der alte Reader
Als letztes gibt es dann in den Einstellungen – für begrenzte Zeit – die Möglichkeit auf den alten Reader umzuschenken und das alte Design zu nutzen. Google möchte dann aber auch gerne einen Grund dafür wissen. Ich gehe davon aus der Link in 1-2 Monaten aber verschwinden wird.
Fazit
Am Anfang ist es wirklich gewöhnungsbedürftig, auch wenn es wirklich schick aussieht. Der alte Reader war auf jeden Fall schneller – aber dies kann auch an dem jetzigen Ansturm liegen, wie bei Updates und neuen Diensten üblich. Hat man sich dann aber an das neue Design gewöhnt ist es sehr viel schöner und bietet ein wesentlich besseres Feeling. Fast fühlt es sich so an als wenn man auf der eigentlichen News-Seite surft, statt sich immer noch im Feedreader zu befinden.
Wenn Google das Geschwindigkeitsproblem gebacken bekommt, das tun sie sicher, wird der Reader ein voller Erfolg werden. Schon jetzt haben viele User von bloglines auf den GReader gewechselt. Wieder ein paar Tausend User mehr 😉
Hier noch ein Einführungsvideo: