Innenansichten eines Google Mitarbeiters

Ein Google Software-Entwickler beantwortet im Forum „Something Awful“ unter dem Nickname ZorbaTHut einige Fragen über das Unternehmen. Er arbeitete an den Projekten Google Deskop, Google Video, Google Ads und Google Calculator. Im Folgenden einige interessante antworten.

Was muss man tun, um von Google gefeuert zu werden?

Ich habe Logs vor einer Weile erwähnt – solche zu kompromittieren stellt einen schwerer Verstoß dar, der zur Entlassung führen kann. Ich weiß nich, ob das schon jemand tatsächlich getan hat, aber sie machen es einem ziemlich schwer, wenn man versucht, näher an das Logsystem heran zu kommen.

Es wurde mal eine Geschichte über einen IT-Mitarbeiter erzählt, der seiner Frau einen vollen VPN-Zugang zum Google Netzwerk zur Verfügung
stellte. Ich muß betonen, seine Frau arbeitete bei Yahoo! Das ging nicht gut aus.

Ich habe keinen persönlich kennengelernt, der entlassen wurde und ich war auch in keinem Team, in dem jemand rausflog.
Es scheint sehr selten vorzukommen – Oft entscheiden sich die Leute von sich aus dazu etwas anderes zu machen. Es kündigen mehr als Mitarbeiter entlassen werden.

Was für Computer nutzt Google? Gibt es ein Haufen von Linux
Maschinen, weil ihr eine Menge genialer technikbegeisterter Leute habt, oder Windows
Rechner weil ihr auf einem häufiger genutzten System entwickeln wollt? Benutzt irgend jemand Apple Computer? Und was hast Du über das Google Management gesagt, das vermittelt mir den Eindruck, als könntet Ihr Euch die Rechner selbst aussuchen, wie sieht das aus?

Du mußt bedenken, die meisten Google Entwickler machen HTML-Entwicklung oder entwicklen Back-End Software, die nicht auf der allen verschiedenen Systemen laufen müssen.
Daher sind die meisten Maschinen bei Google Linux-Kisten. Wir haben auch Notebooks, bei denen wir zwischen Apple Powerbooks und IBM Thinkspads wählen können.Ich kenne keinen, der einen Mac für seine Arbeitsworkstation benutzt. Es könnte systemabhängige Schwierigkeiten beim kompilieren geben und wir sind nicht daran interessiert undseren Server Code auf Apple Maschinen laufen zu lassen. Ich nehme an, wer auch immer unsere Software auf Apple konvertiert braucht das, aber ich keine Ahnung, wer das ist. Und ich glaube es wird ein Zweitrechner sein, nicht die Hauptworkstation, aber ich könnte mich auch irren.

Ich weiß nicht, ob ich das für mich verwenden kann, aber ich bin sehr an der Firmenstruktur interessiert.
Kannst du da mehr in die Details gehen, wie die Firma intern aufgebaut ist?

Die Hierarchie, zumindest für Entwickler, ist erstaunlich flach. Durchschnittliche Hierarchieebenen sehen so aus:
Programmierer, Technischer Leiter, Abteilungsleiter, die Firmenleitung: Larry,Sergey und Eric.
Das wars. Fünf Ebenen und du bist fertig. Und denk daran, Technische Leiter sind auch Entwickler. Pure „Manager“ triffst du meinst einmal in der Woche und vielleicht sogar nur einmal alle zwei Monate. Sie geben uns Anleitung und maßen uns an, komppetent zu sein.

Welches Quellcodeverwaltungssystem verwendet ihr ? Benutzt jedes Team ein vorgegebenes Standard-System oder entscheiden die Teamleiter für sich was benutzt wird?

Ich sollte zu diesem Thema nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wir haben ein zentrales Quellcodeverwaltungssystem für die ganze Firma. Dies ermöglicht es uns, Komponenten von anderen Projekten zu einzubinden, und das ist sicher eins der coolsten Gründe hier zu arbeiten ? wenn du etwas gebräuchliches brauchst, hast du gute Chancen, dass es schon mal geschrieben wurde.

Die meisten Firmen teilen ihre Code-Verzeichnisse im Quellcodeverwaltungssystem nach den verschiedenen Teams auf. Dasher würde es mich nicht überraschen, wenn wir das größe einzelne Code-Repositoy-Verzeichnis der Welt haben würden.

[Something Awful Forum, Google Blogscoped, gOS, thx to Michael Mayr für die Mithilfe bei der Übersetzung]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Innenansichten eines Google Mitarbeiters"

  • Klang auf jeden Fall interessant. Aber welches Verwaltungssystem wurde denn nun benutzt? CVS? Subversion?

  • Du musst davon ausgehen, dass es sich um eine ganze Reihe von Softwarewerkzeugen handelt. Außer Quellcodeverwaltungen gibt es ja auch Tools zum automatisierten Build, für Regressionstests und Parallelisierung auf das Cluster. Letztere sind mit großer Sicheheit selbst gestrickt, andere eingekauft und das meiste aus der Open Source Welt.

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