Nach drei Jahren: Google kündigt das Ende der Chrome-Apps im Chrome-Browser an
Für Google war Chrome schon immer mehr als nur ein einfacher und schlanker Web-Browser und wurde im Laufe der Jahre zu einer immer wichtigeren Plattform ausgebaut. Auf dem Weg dahin, und auch zur Stärkung von Chrome OS als Betriebssystem, wurde vor über drei Jahren die Chrome Apps eingeführt. Mittlerweile sind aber auch diese wieder überholt, so dass Google nun schon bald den Stecker zieht. Lediglich Chrome OS wird diese Apps auch noch in Zukunft unterstützen.
Es gibt auf der Chrome-Plattform den kleinen aber feinen Unterschied zwischen den Chrome-Apps und den Web-Apps, und letzteren gehört – zumindest nach derzeitigem Stand – die Zukunft. Google unterscheidet diese zwischen „Packaged Apps“ und „Hosted Apps“. Erstere waren nötig um einige Dinge im Browser zu ermöglichen, die mit den damaligen Web-Technologien noch nicht möglich gewesen sind. Viele der Funktionen sind mittlerweile in Standards umgesetzt worden, so dass Web-Apps heute nahezu die gleichen Dinge ermöglichen.
Schon Ende dieses Jahres können keine neuen Chrome-Apps mehr im Browser installiert werden, bereits installierte Apps werden aber auch weiterhin unterstützt und können noch bis Anfang 2018 genutzt werden. In der Zwischenzeit – in der zweiten Hälfte 2017 – werden alle Chrome-Apps aus dem Chrome Web Store entfernt. Ausgenommen davon ist stets das Betriebssystem Chrome OS, bei dem man offenbar noch einen Markt für diese Apps sieht. Das Betriebssystem wird die Apps noch für lange Zeit unterstützen.
Entwicklern wird geraten, die eigenen Apps in Web-Apps umzuwandeln. Durch aktuelle Technologien soll dies kein großer Aufwand sein – in einigen Fällen kann es aber noch Hürden und Herausforderungen geben. Entwickler können sich mit ihren Anfragen bei Google melden, und die Weiterentwicklung bestimmter APIs „priorisieren“ – so dass auch die letzten noch bis zur endgültigen Einstellung im Jahr 2018 umgestellt werden können.
Für die Nutzer dürfte die baldige Einstellung allerdings kein großes Problem sein, bzw. die meisten dürften es nicht einmal merken: Laut Googles Aussagen nutzen gerade einmal 1 Prozent aller Chrome-Nutzer überhaupt eine Chrome-App. Die Web-Apps hingegen erfreuen sich großer Beliebtheit, daher gehört ihnen die Zukunft. Browser-Extensions und natürlich auch die Browser-Themes sind von dieser Einstellung übrigens nicht betroffen.
Erst vor wenigen Monaten wurde der Chrome App Launcher eingestellt, da er zu wenig Verwendung gefunden hat. Vermutlich war dies schon ein erster Schritt hin zur Einstellung der Chrome-Apps, mit dem man die Nutzung noch weiter herunterfahren wollte. Selbst Google hatte nur sehr wenige Chrome-Apps im Angebot und hatte diese von Anfang an sehr Stiefmütterlich behandelt.
» Ankündigung im Chromium-Blog
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Ich finde das gut, bzw. besser, denn ich habe das sowieso nicht verstanden, was ich mit Chrom soll.
das ist ziemlich doof… ich nutze recht viele und brauche sie für meinen täglichen job…
naja das ist dann wohl der mittlerweile ungefähr 10. schlag ins gesicht für mich von google… die schalten alle die dienste ab, die ich ununterbrochen nutze – begonnen hats mit dem google reader – immer noch unersetzlich der verlust – feedly und co sind der reinste mist
Feedly finde ich auch Mist. Um RSS Feeds (Magazine und was weiß ich noch was) zu lesen, gibt es den Google Play Kiosk, was leider nur eine Android App ist.
Ich habe eine einzige Chrome-App, die glaube ich nicht durch eine Webseite ersetzbar ist. „Coding with Chrome“. Auf der Webseite wird man aufgefordert, die App zu benutzen, wo man das eigentliche drin macht. Einziger Nachteil ist, dass wenn alles durch Webseiten ersetzt wird, man auch gar nichts mehr offline hat. War letztens in einem 3-Wochen-Offline-Urlaub und habe die Auswirkungen gemerkt. :/ Wieso es jemals Chrome-Link-Apps gab, also Apps, die nur auf eine URL verlinken, verstehe ich auch nicht. Total unnötig. Da reicht ein namensloses Lesezeichen (man sieht ja das Favicon) in der Lesezeichenleiste.
Nico