Google-Patent: Algorithmus schreibt Kommentare auf Social Networks

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Google ist in den letzten Jahren immer besser darin geworden, dem Nutzer Informationen zu geben oder vorzuschlagen, noch bevor er nach diesen gefragt hat. Nun trauen sich die Google-Entwickler aber noch sehr viel mehr zu und sind der Meinung, ihre Nutzer so gut zu kennen dass man auch auf Social Networks FÜR den Nutzer aktiv werden kann. Ein entsprechendes Patent hat ein Google-Mitarbeiter nun zugesprochen bekommen.


Das Patent beschreibt eine Technologie, die die sozialen Aktivitäten und die gesamte Kommunikation des Nutzers überwacht, aufzeichnet und analysiert. Aus diesen gesammelten Daten soll sich eine Software dann ein so genaues Bild von dem Nutzer machen können, dass diese dazu in der Lage sein soll, Kommentare zu Beiträgen auf Social Networks FÜR den Nutzer zu schreiben – ohne dass diese davon erfahren muss.

Patent Skizze

In einem weiteren Schritt könnte die Software dann vielleicht noch so weit gehen, dass sie selbst Beiträge verfasst, den Mail-Verkehr und vielleicht auch Chat-Anfragen automatisch beantwortet – soweit alle dafür nötigen Informationen zur Verfügung stehen. Um dies zu erreichen, muss der Mensch natürlich sehr genau analysiert und in der Datenbank abgespeichert werden – dazu reichen einfache Informationen bei weitem nicht aus.

Als erstes muss der Algorithmus alle Fakten über den Nutzer sammeln. Dann muss analysiert werden, welche Beiträge bzw. Themen den Nutzer interessieren, welche er beantwortet, wie er sie beantwortet und wie er seine Worte wählt. Gibt er weitere Informationen von sich preis oder beantwortet er interessanten Content nur rein defensiv mit wenigen Worten. Ziel ist es, dass die anderen Nutzer keinen Unterschied zwischen einem Menschen- und einem Maschinen-Kommentar bemerken.


Außerdem muss die Software natürlich außerordentlich gut darin sein, den genauen Inhalt und die Intention eines Beitrags zu verstehen. Anschließend muss analysiert werden, welche Meinung der Nutzer dazu wohl haben könnte. Denkbar wäre es, dass die Software den Nutzer kurz befragt oder ihm den Content vorschlägt und seine Reaktion darauf abwartet – auf welchem Wege das in (ferner) Zukunft passiert, wird im Patent noch nicht erwähnt.

Bleibt die Frage, ob die Menschen so eine Technologie auch wirklich wollen. Wenn eines Tages Beiträge und auch Kommentare von diversen Algorithmen verfasst werden, wozu braucht es dann noch die Menschen…?

» Das Patent

[WinFuture]




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comment 11 Kommentare zum Thema "Google-Patent: Algorithmus schreibt Kommentare auf Social Networks"

  • Interessant wäre natürlich auch die Frage, wer die Verantwortung für die Fehler des Google-Kommentar-Robots übernimmt. Schließlich kann ein Kommentar Urheberrechte verletzten, beleidigend oder einfach fehlerhaft sein. Ist für die Fehler der Nutzer verantwortlich, der den Robot aktiviert hat. Oder Google als Hersteller der Software?

  • Vielleicht sogar nützlich, denn wenn Firmen dazu übergehen, Facebook-Kultur in ihren Intranets zu etablieren. D.h. ein normaler Mitarbeiter „gezwungen“ ist jeden Scheiß der PR-Abteilung zu liken und den beförderten Schleimern zu ihren Karrieresprung zu gratulieren. Dann (und nur dann) ist ein Algorithmus, der einfach nach dem Prinzip arbeitet, ich will mein Job behalten – vielleicht sogar eine sinnvolle Strategie. Ganz nach dem Motte ihr wollt es, ihr bekommt es – aber es hat rein gar nichts mit mir zu tun.

  • Oha,… Minority Report, das war doch der Film mit dem Sekten Cruise, richtig? So weit sind wir also schon? Also die Vorschläge der Google Now Karten finde ich toll. Wenn Vorschläge sinnvoll sind, ok. Aber nicht das ein Bot meine „Gedanken“ errät oder vorherbestimmen kann oder meint es zu können. Wie hoch wäre die Fehlerquote und wer haftet dafür? Was wenn ich meine Meinung ändere zu einem Thema? Auch kurzfristig. Vor allem, was ist mit denen die „meine Meinung“ (durch den Bot erstellt) dann für bare Münze nehmen? Das geht gar nicht!
    Fortschritt ok, aber nicht in diese Richtung.

  • Ich glaube die Fragen „wozu braucht es dann noch die Menschen…?“ ist nicht ganz richtig gestellt…. dem Computer sind die Kommentare und Beiträge schließlich egal… dafür interessiert sich außschließlich der Mensch in Person.

    Was mich daran viel mehr interessiert ist, wer möchte diese Inhalte noch lesen? Da steckt dann ja nichts mehr dahinter… und der Algorithmus kann nur bereits vorhandene Informationen noch in veränderter Form wiedergeben; es findet also auch keine Wissensanreicherung statt.

    Aktuell fallen mir daher keine positiven Einsatzszenarien ein. Einzig Unternehmen könnten so Feedback und Anfragen automatisiert verarbeiten und automatisiert bearbeiten – das hätte jedoch, meiner Meinung nach – massive gesellschaftliche Auswirkungen; der Mensch desozialisiert sich ;-).

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